Das Science Camp 2023 an der Hochschule Schmalkalden
In der zweiten Septemberhälfte fand das Science Camp zum Thema RoboBau an der Hochschule Schmalkalden statt. Über sieben Tage hinweg wurde Wissenschaft mit Experimentierfreude und Ingenieurwissenschaft mit interdisziplinärer Kooperation kombiniert. Insgesamt 25 Masterstudierende aus verschiedenen Fächern und mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie Robotik, Elektrotechnik und dem 3D-Druck mussten ihre jeweiligen Fähigkeiten zusammenbringen und zugleich kreativ verknüpfen, um das Ziel des Wettbewerbs zu erreichen. Diese Kooperation zwischen Studierenden über die Grenzen verschiedener Disziplinen und Hochschulen hinweg ist die grundlegende Intention der Science Camps.
Die Idee der Science Camps geht auf eine Initiative der Allianz Thüringer Ingenieurwissenschaften zurück, also der übergreifenden Kooperation von Ingenieurstudiengängen verschiedener Thüringer Hochschulen. So setzt sich auch das Teilnehmerfeld nicht nur aus Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen der Ingenieurwissenschaft zusammen, die Teilnehmenden kommen auch aus verschiedenen Thüringer Hochschulen. Es ist dieser integrative, kooperative Ansatz gemeinsamer Problemlösungen, der im Zentrum der Allianz ThürIng steht. An der Hochschule Schmalkalden koordinierten Miriam Naujoks und Frederike Mohr die Konzeptionierung und Umsetzung des Science Camps. Unterstützt wurden sie und die Teilnehmenden insbesondere durch Prof. Schrödel als fachlichen Leitern sowie durch studentische Hilfskräfte.









Leitthemen und Ablauf
Das leitende Motiv dieses Camps war der RoboBau. Die Aufgabe der vier Teams war es, zunächst eine Brücke bestehend aus verschiedenen Bauelementen digital zu konstruieren und anhand eines 3D-Druckers zu fertigen. Anschließend musste die Brücke von einem Robotergreifarm zusammengesetzt werden. Auch wenn die entscheidenden Kriterien Stabilität und der effiziente Einsatz von Materialien waren, wurde die Kreativität der Aufbauten gewürdigt.
Der Donnerstag stand ganz unter dem Eindruck des Ankommens. Nach der Begrüßung durch den Vizepräsidenten für Studium und internationale Beziehungen, Prof. Dr. Uwe Hettler, stellte Frederike Mohr den Tagesablauf vor. Anschließend gab es eine Campusführung inklusive mehrerer Laborbesuche und ein gemeinsames Mittagessen. Am Nachmittag wurden die ersten thematischen Pflöcke eingeschlagen. Dr. László Dunaivon dem Department of structural engineering der Budapest university of technology and economics führte in die Thematik des Brückenbaus aus architektonischer Perspektive ein und stellte Grundprinzipien möglicher Aufbauweisen vor, an denen sich die Teilnehmenden am Science Camp orientieren konnten. Danach gab Prof. Abrahamczyk von der Bauhaus-Universität Weimar einen Überblick über die genaue Aufgabe und stellte die Teams vor. Den Tag rundete ein gemeinsames Grillen der knapp dreißig Teilnehmer aus fünf Hochschulen ab.
In den nächsten Tagen wurden verschiedene Crash-Kurse abgehalten. Neben Prof. Frank Schrödel, der die Studierenden u.a. in die Themen der Intelligent Robotics und Roboterprogrammierung einführte, gab Prof. Hartmut Seichter eine Übersicht in die Programmiersprache Python sowie in das Thema der Bildverarbeitung. Prof. Andreas Dietzel vermittelte einen ersten Eindruck in das Konstruieren mithilfe von Computern (CAD). Auch wenn der selbstständigen Arbeit der Master-Studierenden möglichst viel Raum gelassen werden sollte, wurde zwecks praktischer Veranschaulichung und kurzweiliger Ablenkung am Mittwoch eine Exkursion zu dem Unternehmen Mehnert – Experts for Special Machines 4.0 mit Sitz in Erfurt unternommen.
Auszeichnungen und Resümee
Auch wenn es bei derartigen kooperativen Projekten nicht im Mittelpunkt steht, gab es natürlich auch ein Gewinnerteam, dem die Brückenkonstruktion am überzeugendsten gelang. Herr Muralidhar Appana (Schmalkalden), Frau Arti Rana (Schmalkalden), Frau Rohini Kulkarni (Nordhausen), Frau Quratulain Siddiqi (Weimar), Herr Jakob Pflugbeil (Ilmenau) und Herr Jash Roopesh Shah (Jena) gewannen zudem den zweiten Wettbewerb, der die kreativste Lösung prämierte.
Dem Resümee Prof. Schrödels von der Fakultät Maschinenbau der Hochschule Schmalkalden ist nichts hinzuzufügen: „Es war inspirierend zu sehen, mit welchen hohen Maß an Begeisterung die Studierenden am Science Camp 2023 teilgenommen haben. So löcherten die Studierenden die beteiligten Dozenten mit vielen Fragen und tüftelten nicht nur bis spät abends, sondern auch am Wochenende in den Robotik Laboren der Hochschule Schmalkalden. Am Ende des Science Camp waren alle Studierenden in der Lage ein wirklich vorzeigbares Ergebnis stolz zu präsentieren – was mich wirklich begeisterte! Ich freue mich aufs nächste Science Camp!!“
Natürlich lässt sich doch noch etwas hinzufügen: Das nächste Science Camp wird im Frühjahr 2024 an der FH Erfurt stattfinden.

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Großer Erfolg des Science Camps an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena – Studierende entwickeln autonom fahrende Rover – eine Thüringer Marsmission
Das Bachelor Science Camp der Allianz Thüringer Ingenieurwissenschaften (THÜR ING) fand vom 13.03. bis zum 24.03. an der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena statt. 20 Bachelor-Studierende der Thüringer Hochschulen der Allianz THÜR ING befassten sich zwei Wochen lang gemeinsam mit den Themen Automatisierung und Optimierung. In interdisziplinären Teams wurden Roboter-Rover konstruiert, programmiert und trainiert, die in unbekanntem Terrain selbstständig Rohstoffvorkommen finden sollten.
Für Prof. Dr. Frank Dienerowitz von der EAH Jena ist das Science Camp ein Ausdruck des „Teamspirit Thüringen. Sowohl die Studierenden aus Thüringen untereinander vernetzen sich, als auch die Studierenden mit den vielen Unternehmen, die in Thüringen Roboter entwickeln und erforschen.“ Das Science Camp ist jedes Semester die Möglichkeit, das zu trainieren, was die Praxis am Ende braucht: Offenheit für neue Ideen und die Fähigkeit, mit Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Fachdisziplinen interagieren zu können. Diese Gelegenheit nahmen diesmal 20 Studierende aus ganz Thüringen wahr.
Das Programm dieses intensiven Lernerlebnisses war in jeder Hinsicht umfangreich. In der ersten Woche standen Einführungen in Programmierung und Optimierung im Vordergrund. In der zweiten Woche hielten jeden Tag Professorinnen und Professoren sowie weitere Expertinnen und Experten aus der Industrie thematisch passende Vorträge, die den Horizont der Anwendungsmöglichkeiten erweiterten, etwa zu Agrarrobotern, Optimierungsverfahren der Industrie, Lieferroboter in der Stadt oder auch Unterwasserrobotik. Über die ganze Zeit wurde in Teams getüftelt und gewerkelt, probiert und durch praktisches Tun gelernt. Und abends freuten sich die Studierenden über die Möglichkeit der Begegnungen untereinander. Dabei fest im Blick: Die Challenge im Finale.
Für die Entwicklung der autonom fahrenden Rover mussten die Studierenden mit CAD Sensoren konstruieren, Mechaniken mit 3-D Druckverfahren herstellen, mit Python programmieren und dann ihre ‚Rohstoffsuche‘ mit diversen Verfahren optimieren. Bei alledem finden die jungen Ingenieurinnen und Ingenieure eigene Lösungen, verfolgen kreative Wege und lernen aus hunderten von Versuchen, Pannen und Irrtümern. Den ersten Platz und damit den LEGO-Preis gestiftet durch die Firma ANSYS Germany in der Virtual Landscape Challenge errang schließlich ein interdisziplinäres Team der Dualen Hochschule Gera-Eisenach (DHGE) und der Bauhaus-Universität Weimar (BUW): Lucas Hünniger (DHGE), Danny Baumgardt (DHGE) und Christian Xaver Knecht (BUW) fanden am schnellsten mit ihrem Roboter ein Maximum des Rohstoffs.
Wie Prof. Dr. Mario Brandtner, Vizepräsident für Studium, Lehre und Weiterbildung an der EAH Jena, in seinem Grußwort deutlich machte, ist das Science Camp ein innovatives Lehrformat, dass im Grunde das ausmacht, was im Hochschulstudium vermittelt werden soll: Kreativität und Eigenständigkeit.
Ansprechpartner der EAH Jena:
Prof. Dr. Frank Dienerowitz, frank.dienerowitz@eah-jena.de
Christoph Gentsch, christoph.gentsch@eah-jena.de
[PM der EAH]